Kannst du auf einen Gintonic verzichten?

Hallo liebe Freunde! 

Bevor ich euch erneut anhauen möchte: großes Dankeschön an alle die beim letzten mal etwas gespendet haben, tatsächlich haben wir inzwischen drei neue Bälle und ein neues Volleyballnetz, beides benutze ich alltäglich und die Schüler finden große Freude daran.

Heute wende ich mich mal mit einem für mich sehr großen Anliegen an euch, ein Fundraising.

Für alle die zu Faul sind um zu lesen hier das ganze als Video. Wenn auch etwas undetailierter.

Alles begann vor einigen Wochen als ich eine Nachricht meiner Mentorin in der Schule Kavitha bekam, ob ich denn mal Zeit hätte mit ihr privat zu sprechen. Über etwas das nichts mit der Arbeit in der Schule zu tun hat. Natürlich bejahte ich diese anfrage sofort, allerdings kam dann über einige Wochen keine Antwort obwohl ich sie immer wieder darauf ansprach, bis ich es dann irgendwann wieder sein ließ, da ich annahm es hätte sich wohl erledigt. Schön wärs. Vor rund drei Wochen kam sie dann noch einmal mit der selben Frage auf mich zu und wir trafen uns endlich um zu sprechen. Von dem Moment als ich ihre Wohnung betrat hatte ich das Gefühl, dass ihr das ganze unglaublich schwer fiel und sie sich bei der Sache sehr unwohl fühlte. Jetzt also zum eigentlichen Thema: Meine Mentorin arbeitet seit rund 28 Jahren in der Isai Ambalam Schule. Zu Beginn war dort noch ein anderer Headmaster dieser riet Kavitha damals auf ihre Äußerung des Wunsches Aurovillianer zu werden hin davon ab, mit der Begründung, dass sie ja kaum etwas über Sri Aurobindo und die Mutter wisse. Vor einigen Jahren wurde dann Sanjeev der neue Headmaster. Auch er riet Kavitha zu Beginn davon ab den Newcomer Prozess zu starten. (Bevor man Aurovillianer werden kann wird man Newcomer, dieser Status bleibt für rund ein Jahr, manchmal auch länger. In dieser Zeit wird geprüft ob die Person in die Community passt.) Bis er dann vor einigen Monaten seine Meinung änderte und Kavitha dazu riet Newcomer zu werden. 

Kavitha folgte diesem Rat und ist seit her im Newcomer Prozess. Warum das ein Problem darstellt erkläre ich gleich. Zunächst möchte ich auf Kavithas Familiäre Situation und Geschichte eingehen. Meine Mentorin stammt aus einer armen tamilischen Familie und wurde sehr Jung arrangiert verheiratet. In der Beziehung ist sie zwar glücklich allerdings ist das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter schon immer sehr schwierig, da diese damals kein Fan der Hochzeit war. Sehr schwierig heißt es wurde seit Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt. Inzwischen ist die Mutter sehr alt und pflegebedürftig, was selbstverständlich an Kavitha hängenbleibt. Ihren Mann konnte ich leider noch nicht kennenlernen, ich weiß aber, dass er als Maurer arbeitet. Aufgrund von mehrfachen Schulter Verletzungen raten im die Ärzte allerdings davon ab, dennoch um wenigstens ein wenig Geld zu verdienen arbeitet er immer noch 3 Tage die Woche. Abgesehen davon hat meine Mentorin zwei Kinder, einen Sohn, 25, und eine Tochter, 22. Die Tochter befindet sich momentan in der Ausbildung zur Krankenschwester, welche sehr sehr teuer ist und recht lange dauert. Der Sohn ist selbst im Newcomer Prozess, arbeitet in einer Auroville Unit und schafft es wohl sich selber gerade so über Wasser zu halten. Die Nurse Ausbildung kostet 125.000 Rupien pro Jahr. Die Tochter befindet sich jetzt im 4. Jahr, das bedeutet es wurden bereits 375 Lacs bezahlt. Für das vierte Jahr fallen nur noch 75.000 Rupien an, da auch hier schon 50.000 bezahlt wurden. Das war zu Beginn des Newcomer Prozesses. 

Warum gibt es jetzt ein Problem?

Wenn man als nicht Aurovillianer einen Job in einer der Auroville Units bekommt, in diesem Fall der Isai Ambalam Schule, so kriegt man ein Gehalt. Dieses Gehalt beträgt in unserem Fall rund 20.000 Rupien Monatlich (umgerechnet sind das ca 235€). Ein für indische Verhältnisse okayes Gehalt. Was passiert jetzt wenn man Newcomer wird? Zunächst einmal muss man für die Kosten des Newcomer Prozesses rund 28.000 Rupien bezahlen. Hat man das einmal gemacht so passiert folgendes: Als Newcomer ist man verpflichtet innerhalb Aurovilles zu leben. Man muss also eine Wohnung in auroville finden beziehungsweise es wird einem eine zu gewiesen. Für diese muss man dann Miete und andere Kosten bezahlen. Abgesehen davon bekommt man dann keinen Lohn mehr sondern eine so genannte Maintenance. Diese wird unterteilt in einen Cash Anteil, den Auroaccount und einen Teil „in kind“.  Der Auroaccount ist praktisch ein Konto, dass nur in Auroville nutzbar ist z.B. für medizinische Versorgung, Essen etc. Der letzte Anteil „in Kind“ ist ebenfalls ein Betrag der auf den Auroaccount einfließt allerdings nur bei Bedarf. Das ist keine Summe die man sparen könnte oder ähnliches. Diese drei Teile betragen für Kavitha jetzt: 6.5k in Cash, 6.5k im Account, plus falls diese 6.5 nicht reichen noch 2.7k in Kind. Das macht also ein Maximum von 15.7k Rupien im Monat. Minus den anfallenden Kosten für Miete etc die mit etwa 3000 Rupien bereits einen großen teil dieses Geldes vernichtet. Als ich diese Zahlen bekam hab ich mich gefragt warum Kavitha denn dann überhaupt Newcomer werden will? Die Antwort war folgendes: „Wenn ich kein Aurovillianer werde, dann werde ich in ein paar Jahren entlassen, da ich zu alt bin. Das würde für mich überhaupt kein Einkommen mehr und damit das finanzielle aus bedeuten. Wenn ich allerdings Aurovillianer bin, dann kann ich weiterhin mit einer halben Stelle arbeiten und bekomme so oder so eine Maintenance, die mich dann im Alter zumindest zum teil absichert.“ Eine valide Antwort. Um es auf den Punkt zu bringen: dadurch das Kavitha versucht Aurovillianer zu werden fehlt ihr und ihrer Familie im Moment leider das Geld um die Ausbildung ihrer Tochter zu finanzieren, weshalb sie auf mich zu kam um mich um Hilfe zu bitten. Mir ist es wichtig dabei wie am Anfang zu erwähnen, dass sie sich bei der ganzen Sache unglaublich unwohl fühlte und mich nur um Hilfe bittet, da sie keinen anderen Ausweg sieht. Daher möchte ich versuchen mit diesem Fundraising wenn möglich die 75.000 Rupien zu sammeln. Das sind umgerechnet knappe 900€. Mir ist bewusst, dass das sehr sehr viel Geld ist, ich erwarte auch nicht, dass diese Summe mit wenigen Spenden zusammen kommt. Wenn man es aber mal andersherum denkt, dann sind das 100 Drinks in einem Club oder einer Bar. Wenn ihr also glaubt ihr könnt beim nächsten mal weggehen also auf EINEN Gintonic verzichten, dann freue ich mich und Kavithas Familie unglaublich, wenn ihr mir das Geld spendet. Jede spende zählt und hilft! Gerne per Bank Überweisung, per Paypal oder über GoFundMe.

Go Fund Me: https://gofund.me/f355f921

Paypal:  https://www.paypal.com/paypalme/jonasinauroville

Meine Bankverbindung: 

Jonas Arjan Eisner

DE35733692640006455069

GENODEF1DTA

Bei Banküberweisungen bitte im Verwendungszweck Kavitha oder ähnliches angeben, damit ich weiß für was das Geld ist.

2 thoughts on “Kannst du auf einen Gintonic verzichten?

  1. Armin Eisner says:

    Habe es gelesen und das Video angeschaut; muss leider sagen, dass sich das Ganze für mich irgendwie komisch anfühlt … Auch, wenn ich verstehe, dass du aufgrund deiner persönlichen Betroffenheit von Kavitha als Person und ihrer Lage gerne helfen willst. Irgendwie ist dieses Auroville ein sehr eigenartiges System, das mich je länger je mehr argwöhnisch stimmt. Jetzt bekommst du ja bald Besuch; ich bin gespannt, wie Tina und Miri Auroville wahrnehmen.
    LG
    Paps

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